Schwellentausch bei jedem Wetter

Bereits seit Anfang des Jahres tauschen wir regelmäßig Holzschwellen an den Weichen 112 und 113 aus. Die Weichen befinden sich im hinteren Bereich des Geländes an der Zufahrt zur Drehscheibe und zum Abstellgleis 33, auf dem derzeit drei Güterwagen abgestellt sind. Da die Schwellen sehr marode sind, ist ein Tausch dringend notwendig, bevor schwere Fahrzeuge über die Weichen fahren können. Insbesondere da in einigen Wochen ein neues Fahrzeug auf der Schiene ins Museum überführt werden soll, ist ein Tausch nahezu aller Weichenschwellen unumgänglich.

Vor dem Tausch müssen die Schwellen zunächst freigelegt werden, um sie später herausziehen zu können. Dafür muss der Schotter zwischen den Schwellen und vor der Schwelle ausgegraben werden. Da der AKB seit April kein Bagger mehr zur Verfügung steht, geschieht dies mit Schaufel und Spitzhacke oder per Hand, was natürlich eine anstrengende und kräftezehrende Arbeit ist. Anschließend werden die Schrauben gelöst, mit denen die Schwelle befestigt ist. Teilweise sind die Holzschwellen so morsch, dass sich die Schrauben mit der Hand herausziehen lassen. An manchen Stellen wachsen auch schon Büsche unter den Schienen, die natürlich ebenfalls entfernt werden. Vor dem Ausbau der Schwelle müssen zunächst die Schienen angehoben werden, was mit hydraulischen Wagenhebern passiert. Bei Bedarf werden größere Schwellen noch in zwei Teile zersägt, um den Ausbau zu erleichtern. Dann werden die Schwellen mit der Brechstange herausgeschoben bzw. mit der Zange gezogen.

Vor dem Einbau der neuen Schwelle wird noch das Schotterbett geebnet, damit die neue Schwelle leichter eingesetzt werden kann und sauber aufliegt. Da die neuen Schwellen - je nach Größe - zwischen 70 und 200 kg wiegen, werden diese mit dem Radlader herausgesucht und zur Baustelle transportiert. Je nach Einbauort kann die Schwelle auch mit dem Radlader in die richtige Position gedrückt werden. Bei ungüstigen Verhältnissen muss die Schwelle die letzten Meter getragen und mit der Hand unter die Schienen geschoben werden. An einigen Stellen liegen sog. Doppelschwellen, wofür vor dem Einbau zwei neue Schwellen zusammengeschraubt werden müssen.

Als nächstes müssen die Schwellen verschraubt werden. Da die Weichen sehr weit vom nächsten Stromanschluss entfernt sind, muss mit einem Dieselgenerator Abhilfe geschafft werden. Zunächst werden die Löcher vorgebohrt und anschließend mit dem Schlagschrauber die Schrauben festgezogen. Sobald genügend Schwellen getauscht und verschraubt sind, kann mit dem Radlader wieder Schotter verteilt werden. Der Schotter muss danach noch gestopft werden, was beim nächsten großen Arbeitseinsatz Anfang Oktober passieren soll.

Nach dem Schmieren der Gleitplatten lässt sich die Weiche auch wieder umstellen. Trotz der enormen Hitze und der urlaubsbedingt geringen Zahl an aktiven Mitgliedern ist gerade im August viel bei den Schwellen vorangegangen. Mehrere Arbeitseinsätze fanden bei über 30 °C statt. Immerhin konnte an besonders heißen Tagen ein Pavillon aufgebaut werden, damit zumindest im Schatten gearbeitet werden kann. Auch am ersten Arbeitseinsatz im September herrschte noch eine brütende Hitze. Nur knapp eine Woche später musste jedoch bei Regen und lediglich ca. 15 °C weitergearbeitet werden.

Obwohl schon viel passiert ist, warten immer noch einige Schwellen darauf, ausgetauscht zu werden. Ab Anfang Oktober steht dem Verein voraussichtlich auch wieder ein Bagger zur Verfügung, was insbesondere das Freilegen der Schwelle vom Schotters erleichtert. In einem gemeinsamen Arbeitseinsatz von AKB und RSWE sollen am 4. und 5. Oktober möglichst alle Schwellen getauscht werden, damit Anfang November der 57 t schwere Neuzugang über die Weichen ins OIL-M rollen kann. Da bis dahin noch einige Arbeiten zu erledigen sind, freuen wir uns natürlich über jede tatkräftige Unterstützung. Wer Interesse an der vielfältigen Vereinsarbeit hat, kann gerne am AKB-Vereinsabend vorbeischauen: Jeden Mittwoch ab ca. 16 Uhr. Natürlich gibt es neben Gleisbau noch eine Vielzahl anderer Tätigkeitsfelder, die in der nächsten Zeit angegangen werden müssen: Einrichtung des Museumsanbaus, Sortieren der Bücher aus der Vereinsbibliothek oder Arbeiten an unseren Fahrzeugen sind nur einige Beispiele dafür.

Zum Abschluss noch ein paar Bilder des Fahrzeugs, welches das OIL-M auf der Schiene erreichen soll: