Bereits im Jahr 2018 ist ein Großteil der Fahrzeugsammlung der RSWE (Regensburger Straßenbahn-, Walhallabahn- und Eisenbahnfreunde) auf der Straße nach Amberg überführt worden. 5 Fahrzeuge sind in Regensburg verblieben, um im Jahr 2019 nach Amberg transportiert zu werden. Dieser Transport hat sich jedoch aufgrund verschiedener Faktoren, u.a. durch Corona, um mehrere Jahre verschoben. Dieses Jahr sollte es endlich soweit sein. Nach weiteren Verzögerungen konnte der Transport Mitte November endlich stattfinden. Bereits Ende September wurde das Abstellgleis im Hafen freigeschnitten. Im Oktober fand eine Rollprobe mit einer 211 der V 100 statt, bei der alle Fahrzeuge zufriedenstellend rollten. Dies war die Voraussetzung, dass die Fahrzeuge vor dem Transport an den Kranplatz verschoben werden durften. Am Samstag vor dem Transport, dem 16.11.24, wurden die Fahrzeuge an den Raupenkran am Südkai des Osthafens rangiert. Leider blockierten die Räder der Dampfspeicherlok von 1910, was an den widrigen Umständen lag: Durch den Nebel und rutschige Schienen (Blätter, Feuchtigkeit) waren die Bedingungen sehr ungünstig. Zudem ist die sehr alte Dampfspeicherlok mit 18 Tonnen recht leicht. Daher muss die Dampfspeicherlok leider in Regensburg zurückbleiben. Hoffentlich kann sie im Frühjahr bei günstigerer Witterung doch noch den Weg ins OIL-M finden.
Am 18.11. wurden die ersten 3 Fahrzeuge in Regensburg verladen (V 40, LH 2 und Büechl Köf). Für die Verladung kam der große Raupenkran der Fa. Schmidbauer zum Einsatz. Gleichzeitig wurde in Nürnberg die Kö RL 12 der FME verladen. Diese Lok war bis 1990 bei Südzucker in Regensburg im Einsatz und ging danach an die Fränkische Museums Eisenbahn (FME e.V.) in Nürnberg. Gegen eine Spende wurde die Lok vom Förderverein des Oberpfälzer Industrie- und Lokalbahnmuseums übernommen.
Während die Kö aus Nürnberg und die Köf der RSWE bereits tagsüber nach Amberg gefahren wurden, durften die beiden großen Schwertransporter erst nach 19 Uhr in Regensburg losfahren. Dadurch sind die beiden Fahrzeuge gegen 20:45 an der Kreuzung am Finanzamt eingetroffen. Dies war die engste Stelle für die Schwertransporter, da der Platz dort sehr begrenzt ist. Der Tieflader mit der V 40 war wegen des hohen Gewichts der Lok - 48 t - der längste. Dieser musste daher rechts in den Triftweg abbiegen und dann den letzten halben Kilometer bis zum AKB-Gelände rückwärts fahren. Für diese letzten 500 m hat der Schmidbauer Tieflader daher über 1 Stunde gebraucht.
Am nächsten Morgen ging es sofort weiter, die Loks mussten entladen werden. Dies geschah mit zwei Mobilkränen, ebenfalls von Schmidbauer. So konnten die Loks im Prallelhub gekrant werden, d.h. beide Kräne waren gleichzeitig im Einsatz. Der entsprechende Tieflader hat sich zunächst auf den Betonplatten im Gleis positioniert. Danach wurden die Ketten angehängt und die Lok hochgehoben. Nachdem der Tiefelader rausgefahren war, wurde die Lok langsam abgesenkt und vorsichtig aufgegleist. Anschließend wurde die gerade abgeladene Lok mit einer Rangierlok der RSWE - der Gmeinder 5731 - auf eins der Strahlengleise der Drehscheibe rangiert. Erst danach konnte die nächste Lok entladen werden.
Noch am selben Tag konnte die letzte Lok im Regensburger Hafen verladen werden, die Henschel DH 240 der Zuckerfabrik in Regensburg. Wie am Vortag kam der Raupenkran zum Einsatz. Die Entladung in Amberg fand dann am Mittwoch, dem 21.11.24 statt.
An mehreren Tagen waren auch Pressevertreter vor Ort, sodass neben einem Zeitungsartikel in der Amberger Zeitung auch zwei Beiträge auf OTV entstanden sind:
https://www.otv.de/mediathek/video/otv-talk-vom-19-11-2024/
https://www.otv.de/historische-lokomotiven-ziehen-nach-amberg-702611/
Weitere Informationen zu den "neuen" und "alten" Fahrzeugen im OIL-M gibt es hier: https://www.oil-m.de/Fahrzeuge