Als der Pachtvertrag zwischen der AKB und dem Grundstückseigentümer unterzeichnet wurde, hatte es nicht lange gedauert, bis die ersten Fahrzeuge nach Amberg kamen. Mehrere Loks und Waggons der RSWE wurden per Tieflader nach Amberg gebracht, um hier ein neues Zuhause zu finden. So auch der Umbauwagen B3Y, der als Bauzugwagen der Deutschen Bahn eingesetzt wurde.
Die Umbauwagen der Gattung B3Y wurden zunächst nach dem zweiten Weltkrieg als Reisezugwagen umgebaut. Aufgrund des Mangels an finanziellen Mitteln konnten keine neuen Wagen gebaut werden, weshalb man diese Dreiachser neu aufbaute. Ab etwa 1969 wurden einzelne Waggons, die bereits aus dem Reisezugdienst ausgeschieden waren, abermals umgebaut und für den Bauzugeinsatz ertüchtigt. So wurden die Wagen für verschiedene Zwecke, wie etwa Bürowagen, Wohn-Schlafwagen, Aufenthaltswagen, Gerätewagen, Werkstattwagen, Küchenbeiwagen, Umkleidewagen usw. neu konzipiert. In der Nähe der Bahnbaustellen abgestellt, konnten so die Bautrupps direkt vor Ort eine Unterkunft finden. Diese Umbauten wurden unter anderem in Weiden (i. d. Opf.) durchgeführt und sind teilweise bis heute bei der DB Bahnbau im Einsatz.
Verbleib in Amberg
Ursprünglich standen drei dieser Arbeits-, Wohn und Schlafwaggons am Hafen in Regensburg. Weil auch bei der AKB der Platz begrenzt ist, konnte leider nur ein B3Y vor dem Schrottplatz bewahrt werden. Leider bestand zum Zeitpunkt des Transports noch keine Möglichkeit, die Fahrzeuge sicher auf dem Gelände der AKB abzustellen. Und so kam, was kommen musste. Vandalen haben den Waggon beschmiert und nahezu alle Fenster eingeworfen.
Ein recht trauriger Anblick bot sich, als das Ausmaß der Verwüstung sichtbar wurde. Nachdem das Lokschuppendach und der Gleisanschluss im Herbst 2019 fertiggestellt worden war, konnten einige der Fahrzeuge untergestellt werden, so auch der Umbauwagen. Im Laufe des Jahres 2020 haben die Mitglieder der Vereine die zerstörten Fenster ausgebaut. Diese werden nun in Heimarbeit ausgebessert und restauriert. Im Januar 2021 konnte das Inventar aus dem Waggon geholt werden, um den Waggon zu reinigen und eine Bestandsaufnahme durchzuführen. Neben den zerstörten Fenstern ist leider auch der Boden an manchen Stellen morsch und muss erneuert werden.
Der Waggon wird nun Stück für Stück restauriert, damit er für zukünftige Besucher zugänglich ist. Die Geschichte des Waggons ist also noch nicht zu Ende erzählt.